Ein Treffen mit Bert Verlinden, Forschungsleiter im Flämischen Zentrum für die Lagerung von Gartenbauerzeugnissen (Vlaams Centrum voor Bewaring van Tuinbouwproducten - VCBT)

Was ist Ihr Fachgebiet?

„Ich habe Lebensmitteltechnologie studiert. Im Rahmen meiner Promotion habe ich untersucht, wie Kochprozesse die Textur von Gemüse verändern und wie diese physikalisch-chemischen Prozesse in Rechenmodelle umgesetzt werden können. Beim VCBT wende ich diese Modelle auf die Lagerung von frischem Gemüse und Obst an. So können wir immer besser verstehen, wie sich die Qualität verändert und unter welchen Lagerbedingungen wir diese Qualität möglichst lange sichern können.“

 

Warum nehmen Sie am QCAP-Projekt teil?

„Eigentlich müssten wir die Lagerung für jede neue Saison etwas anpassen, da Obst immer wieder andere Eigenschaften entwickelt. Das QCAP-Projekt entwickelt eine Technologie, die das ermöglicht. Mit dieser Technologie versuchen wir quasi, mittels bestimmter flüchtiger Substanzen mit dem Obst zu „sprechen“, indem wir diese Substanzen, die während der Lagerung im Obst freigesetzt werden, messen und so herleiten können, ob es dem Obst gut geht. Dadurch können wir eingreifen, bevor wirkliche Probleme entstehen.“

 

Was ist die größte Herausforderung, die sich Ihnen bei diesem Projekt stellt?

„Eine äußerst spannende Herausforderung ist die Zusammenarbeit zwischen Geräteherstellern und Naturwissenschaftlern einerseits und Lagerphysiologen andererseits, die sich mit lebenden Pflanzen befassen und eine komplett andere Sprache sprechen. Aber die größten Herausforderungen sind technischer Art. Es ist immer noch eine Herkulesaufgabe, dafür zu sorgen, dass empfindliche Messinstrumente auch bei kalten und feuchten Lagerbedingungen zuverlässig arbeiten – ganz abgesehen davon, dass wir die Sprache, die das Obst „spricht“, verstehen müssen.“

 

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