QCAP-Monitoringsystem hat große Auswirkungen auf deutsche Obstanbauregion „Altes Land“

Wenn eine Technologie für frische Agrarerzeugnisse entwickelt wird, wird das „Alte Land“, die größte, zusammenhängende Obstanbauregion Nordeuropas, automatisch mitberücksichtigt. In dieser Region bauen Familienbetriebe auf einer Fläche von etwa 10.000 ha vor allem Äpfel, aber auch Kirschen, Birnen, Pflaumen und Beeren an. Es folgt ein Interview mit Rolf Kirchhof vom Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V., der seit mehr als 31 Jahren als Berater für Lagerung aktiv ist.

 

Was sind die wichtigsten Aufgaben des Obstbauversuchsringes des Alten Landes e.V.?

„Wir vertreten ungefähr 1.000 Obstanbauer in Norddeutschland. Am Beginn unserer Beratung steht eine Sortenempfehlung, eine der wichtigsten Entscheidungen für einen Obstbauern. Sobald ein Bauer sich für eine bestimmte Sorte entschieden hat, rücken Themen wie Anbau, Pflanzenschutz, Düngung, Ernteverfahren und Lagerung – mein Spezialgebiet – in den Vordergrund. Wir bieten individuelle Beratung und organisieren Veranstaltungen für Gruppen, einschließlich Exkursionen vor der Ernte, Konferenzen im Winter und über die gesamte Saison verteilt etwa 140 Führungen durch Obstanlagen zum Thema Pflanzenschutz. Direkter Kontakt und Austausch mit Anbauernsind für uns sehr wichtig.“

Wie wurden Sie assoziierter Partner von QCAP?

„In der Forschungsstation Esteburg in Jork arbeiten die LWK Niedersachen und der Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. eng zusammen. Die LWK-Abteilung für Obstqualität und Lagerung unter Leitung von Dr. Dirk Köpcke befasst sich mit wissenschaftlichen Fragen, die der Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. in die landwirtschaftliche Praxis umsetzt. Seitdem die LWK Projektpartner von QCAP ist, war es nur logisch, dass wir als assoziierter Partner am Projekt teilnehmen.“

 

Welchen Beitrag leisten Sie zum QCAP-Projekt?

„Die wichtigste Funktion ist es, die Lücke zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis zu überbrücken. Die Kontakte zu Anbauernsind für die Umsetzung der Lagerversuche von QCAP, an deren Organisation und Durchführung ich beteiligt bin, entscheidend. Sobald der Gassensor für Anbauererhältlich ist, helfe ich bei der Installation und Anwendung in den Lagerräumen, überprüfe die Funktionalität bei meinen Besuchen vor Ort und plane neue Lagerversuche mit dem neuen System.“

 

Welche Auswirkungen hat das QCAP-Monitoringsystem auf die Obstbauern, mit denen Sie zusammenarbeiten?

„Bisher wurde die Atmosphäre in Lagerräumen für Blaubeeren oft mittels CA ULO/DCA-Standardverfahren überwacht. Das gilt auch für obligatorische Messung des Alkoholgehalts in Saft- oder Obstproben. Das QCAP-Sensorsystem würde es ermöglichen, alle Räume ohne Laboranalyse in Echtzeit zu kontrollieren. Das führt letztendlich zu besseren Preisen für ihre Erzeugnisse. Bei der Lagerung von Äpfeln analysieren die Anbauer in der Regel die Stabilität von Obst für die langfristige Lagerung. Nur für die DCA-Lagerung werden unregelmäßig Proben gezogen, um den Alkoholgehalt mittels Messung mit einem Gaschromatographen nachzuweisen. Daher stellt das Gassensorsystem von QCAP auch für Äpfel eine äußerst effiziente und benutzerfreundliche Alternative dar, um die Früchtezu schützen und Verluste zu vermeiden.“

Share this

Tweet Share